Job ’n Kids – deutsches Projekt für Mütter geht in die neue Runde

Seit November 2021 sind fünf weitere Frauen aus Heilbronn (Deutschland) Teil des Projekts  Job ’n Kids. Oftmals alleinerziehende Mütter werden bei der beruflichen Neuorientierung unterstützt.

Der Kreisdiakonieverband Heilbronn und die Aufbaugilde Heilbronn starteten im Mai 2021 das Projekt Job ’n Kids, das gezielt Frauen fördert, Kinder und Beruf zu vereinen. Nach dem Erfolg des Piloten lief im November 2021 eine neue Runde an, die weiteren fünf Frauen den Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglichen soll.

„Das Programm will Frauen mit Kleinkindern unterstützen, sich wieder eine berufliche Perspektive aufzubauen und sich wieder dem Arbeitsmarkt zu nähern, in Form einer Arbeitsstelle oder einer Ausbildung“, sagt Holger Fuhrmann, Bereichsleiter bei der Aufbaugilde Heilbronn. Sie ist in der Region auf die berufliche Eingliederung von Menschen spezialisiert. Zum Projekt finden die Frauen durch die Diakonische Bezirksstelle Heilbronn, bei der sie bezüglich verschiedener Themen in Beratung sind.

Ein ausschlaggebendes Merkmal der Frauen ist, dass sie nicht arbeitslos oder –suchend gemeldet sind und von der Arbeitsagentur für Arbeit auf die Maßnahmen hingewiesen werden. Sie nehmen aus eigenem Interesse am Programm teil. „Die Frauen sind in aller Regel seit längerer Zeit nicht in Beschäftigung, häufig durch die Betreuungsverpflichtung, die sie haben, weil sie alleinerziehend sind oder durch pflegebedürftige Angehörige. Die fehlende Unterstützung aus dem Umfeld hindert sie daran, sich beruflich neu zu orientieren.“

Im Projekt werden gemeinsam mit den Frauen gemeinsam Konzepte erarbeitet, die Kinderbetreuung und Beschäftigung abdecken. Ist die Betreuung sichergestellt, steht den Frauen so ein sicheres Zeitfenster zur Verfügung, einer Beschäftigung nachzugehen.

So sind die Frauen zum Beispiel zu 20 Prozent in der Alltagsbetreuung bei der Sozialstation angestellt. In der Alltagsbetreuung werden Familien und Haushalte unterstützt. Da diese Zeiten gut an die Betreuungsmöglichkeiten angepasst werden können, sind Kinder und Beruf über dieses Modell vereinbar.

Gemeinsam mit den Frauen wird ein für sie passendes Konzept für Arbeit und Kinderbetreuung erarbeitet.

Gemeinsam mit den Frauen wird ein für sie passendes Konzept für Arbeit und Kinderbetreuung erarbeitet.


Auch über die Vermittlung hinaus finden wöchentlich Beratungsgespräche mit den Projektteilnehmerinnen statt, die über die geringfügige Beschäftigung hinaus weitere Möglichkeiten eröffnen sollen: Kann die Tätigkeit aufgestockt werden? Wird eine Ausbildung angestrebt?

Das Projekt, das bis zu zwölf Monate Zeit gibt, mit den Frauen zu arbeiten, baut Hemmnisse für den beruflichen Wiedereinstieg ab. Es erlaubt den Frauen, einen strukturierteren Alltag aufzubauen und über finanzielle Sorgen hinweg zu kommen. Holger Fuhrmann fasst zusammen: „Die wiedererlange Stabilität erlaubt den Frauen, ihre Kinder guten Gewissens in eine Betreuung zu geben. So können sie sich mental auch wieder auf einen Beruf einlassen.“ Sie müssen also nicht mehr zwischen Beruf oder Kindern wählen. Zwei der Frauen aus der Pilotrunde haben sich inzwischen schon beruflich neu orientiert und wieder eine Arbeit aufgenommen.