Untersuchung von europäischen Tools zur Bewertung der Gebäudequalität

NEWS FROM AUSTRIA
28.05.2018
Written by Energy Agency Styria

Im Rahmen des Projekts eCentral hat die Energie Agentur Steiermark gemeinsam mit den sieben anderen Projektpartnern verschiedene Tools, mit denen die Qualität eines Gebäudes und mögliche Renovierungsmaßnahmen analysiert werden können, evaluiert. Insgesamt wurden 13 Tools aus den 5 Partnerländern Österreich, Kroatien, Slowenien und Ungarn unter die Lupe genommen. Aufbauend auf einen Fragebogen wurden die Tools von den Projektpartnern evaluiert und anschließend von der Energie Agentur Steiermark bewertet:

  1. ProCasaClima (EURAC/Italien)
  2. CERPLAN (EURAC/Italien)
  3. Belsoudvar (Energiaklub/Ungarn)
  4. EnergOpt (Energiaklub/Ungarn)
  5. WinWatt (Energiaklub/Ungarn)
  6. KI Energija (KSSENA/Slowenien)
  7. URSA (KSSENA/Slowenien)
  8. EconCalc 3.0 (EAS/Österreich)
  9. ECOCITIES (EAS/Österreich)
  10. Baza mjera (REGEA/Kroatien)
  11. EnCert-HR (REGEA/Kroatien)
  12. Energetski certifikator (REGEA/Kroatien)
  13. KI Expert Plus (REGEA/Kroatien)

Ziel der Untersuchung waren einerseits die Erhebung des Status Quo, das Sammeln von Inspirationen für das im Projekt eCentral zu entwickelnde EPC-Tool sowie die Beschreibung der vielversprechendsten dahinterliegenden Berechnungsmethode, um die kostenoptimale Sanierungsvariante für ein Beispielgebäude zu finden.

Als am besten bewertete Tools kristallisierten sich CERPLAN aus Italien sowie EcoCities der österreichischen Firma XYLEM heraus. CERPLAN wurde vom Projektpartner EURAC selbst entwickelt und wird in Südtirol zur Bewertung von öffentlichen Gebäuden herangezogen. Mithilfe des Tools können nach Eingabe der relevanten Gebäudedaten verschiedene Sanierungsvarianten und Kosten verglichen sowie eine Gebäudedatenbank mit Kartenvisualisierung erstellt werden.

EcoCities bietet dabei ähnliche Funktionen. Sanierungsoptionen werden unter Berücksichtigung über den gesamten Lebenszyklus berechnet und die Energieverbrauchsdaten fürs laufende Gebäudemonitoring verwendet. Highlights sind neben den vielfältigen Funktionen des Tools auch die grafische Aufbereitung. Zielgruppe für das Tool sind öffentliche Verwaltungen. 

Aufbauend auf der Analyse konnten im Bericht folgende Schlussfolgerungen für das EPC-Tool getroffen werden, um eine einfache und verständliche sowie effektive Handhabe zu bieten:

  • Zielgruppe für das Tool sollten eher Gebäudetechnik-Laien sein, da für es Experten bereits zahlreiche Lösungsvarianten gibt. Der Fokus liegt daher auf dem einfachen und verständlichen Aufbau
  • Ergebnis des Tools soll die kostenoptimale Sanierungslösung auf nZEB-Standard sein
  • Das Tool sollte über eine technische Datenbank verfügen, um Gebäude- und Materialkennwerte einfach auswählen zu können sowie Sanierungskosten automatisch berechnen
  • Das Tool soll mit aktuellen Energiepreisen verlinkt sein (z.B. staatliche Datenbank)
  • Es soll die Möglichkeit geben, Sanierungspräferenzen auszuwählen
  • Die Berücksichtigung von LCA kann die Vorteile von nZEBs über die Gebäudelebensdauer hervorheben